Es gilt also, die 1000fach zitierten und variierten, zwar plausiblen, aber viel zu unverbindlichen Werberegeln durch eine klar definierte, generell gültige  Entscheidungs-Systematik zu ersetzen.

Ein solches transparentes Entscheidungs-System, das ausnahmslos verbindlich sein muss, baut z. B. auf empirisch belegten Gesetzmäßigkeiten der Kommunikationsforschung, der Psychologie des Lernens und Erinnern auf.

Natürlich brauchen Marketing- und Werbeleute deshalb keine ausgebildeten Psychologen zu sein. Aber sie müssen die Prinzipien kennen, die ihren Entscheidungen bei der Beurteilung des Verbraucherverhaltens zugrunde gelegt werden müssen. Und sie müssen sich ausnahmslos und kompromisslos an diesen verbindlichen und für alle Beteiligten transparenten Kriterien orientieren. Nur so lässt sich beurteilen, ob Produkt- und Packungsgestaltung, die Kernbotschaft der Werbung, die Attraktivität von  Verkaufsförderungsaktionen usw. alle notwendigen Voraussetzungen erfüllen, beispielsweise um die Selektionsschwelle der Wahrnehmung zu überwinden, um als schlüssig begriffen zu werden, um zu motivieren, um den gewaltigen Verdrängungswettbewerb an Beeinflussungsversuchen dauerhaft zu bestehen, um als „kreativ“ zu gelten usw.

Konsumgüterunternehmen werden sich auf diese Probleme in der zweiten Phase der Käufermärkte umso schneller und systematischer einstellen können, je bewusster der Wandel im Kaufverhalten begriffen wird.

Es muss bewusst gemacht werden, dass der Unternehmenserfolg in den nächsten Jahren mehr denn je und ganz entscheidend davon abhängt, wie gut Unternehmer die Gesetzmäßigkeiten des Verbraucherverhaltens begreifen. Ohne Widerspruch, aber mit gewollter Provokation zum traditionellen Begriff „Dienstleistung“ muss der Pionierunternehmer in der zweiten Phase der Käufermärkte davon ausgehen, dass seine Angebote immer mehr als Dienst-Leistung begriffen werden.



Das Schlagwort für die zweite Phase der
Käufermärkte könnte deshalb lauten:
„Alle Güter sind Dienstleistungen“.
Die Frage nach der besten Dienstleistung
zwingt dazu, sich zunächst vom Standort
als Unternehmer, als „Macher“ zu lösen.